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Gastarbeiterroute

Gastarbeiterroute

July 17, 2015 • Under: deutsch

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Gastarbeiterroute ist die in den 1970er Jahren entstandene umgangssprachliche Bezeichnung für die ehemalige Europastraße 5 (E5) zwischen München und Istanbul beziehungsweise Thessaloniki. Es handelte sich dabei um die bevorzugte Autoreiseroute von südosteuropäischen Gastarbeitern in deren Heimatländer zu Urlaubszeiten.

Gastarbeiterroute

Die Gastarbeiterroute führte von München nach Salzburg, von dort über Bischofshofen – Radstadt – Liezen – Leoben – Bruck an der Mur und Graz nach Spielfeld an den damaligen jugoslawischen Grenzübergang Spielfeld/Šentilj, somit vielfach durch enge Alpentäler, aber als einzige Alpentransitstrecke über keinen nennenswerten Pass.[1] In Jugoslawien verlief die Gastarbeiterroute von der Grenze nach Maribor und weiter über Varaždin, Zagreb und Belgrad nach Niš. Dort teilte sich die Route und führte einerseits südwärts über Skopje und Evzoni nach Thessaloniki in Griechenland und andererseits ostwärts entlang der antiken Via Militari über Bulgarien in die Türkei nach Istanbul. Der gesamte Verlauf entspricht den heutigen Europastraßen E 52 – 55 – 651 – 57 – 59 – 70 – 75 bzw. 80.

Eine Alternative zu Graz war die Route über Villach mit der Autoverladung durch die Tauernschleuse zwischen den Bahnhöfen Böckstein und Mallnitz, zumal sie kürzer und schneller war. Allerdings führte diese Route nicht über den Wurzenpass mit 18 % Steigung, sondern durch den Loibltunnel zwischen Ferlach und Tržič (Neumarktl) weiter nach Ljubljana.

Der von Zagreb in südöstliche Richtung verlaufende Streckenabschnitt wurde damals als Autoput Bratstvo i jedinstvo bezeichnet.